Biogasanlage Lorsch - Michael Obermair

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Biogasanlage Lorsch

Themen > Politik

Kritische Anmerkung zu den Berichten vom 20.08.2014 im Starkenburger Echo sowie im Bergsträßer Anzeiger

Beteiligungspakete gibt es ab 2000 EURO

„Was wollten uns diese Artikel mit auf den Weg geben? Einen Tipp, für eine bessere Geldanlage und dann noch alles in „Bio" gepackt? Die Realität sieht aber ganz anders aus. Bei diesem konkreten Fall „stinkt" etwas!

Festhalten muss man, dass Biogas überhaupt nichts mit „Bio" zu tun hat und nicht unter das Bio-Qualitätssiegel fällt, wie z.B. Lebensmittel. Daher ist die Anlage auch keine „Biogasanlage" sondern ganz korrekt, eine Anlage zur Methanherstellung auf der Basis pflanzlicher und tierischer Roh- und Abfallstoffe. Der Begriff ist wirklich irreführend und hat nur einen Zweck, den Menschen eine saubere Technologie vorzugaukeln.

In einer solchen Anlage werden tierische und pflanzliche Roh- bzw. Abfallstoffe vergoren. Übrig bleibt ein Rest aus Düngemittel, Herbizide, Insektizide Antibiotika …. Diese Stoffe finden sich dann in den Gärresten wieder. Die Biogasanlagenbetreiber düngen mit diesen Gärresten die Felder vor ihrer Haustür, die aber so viele Nährstoffe gar nicht aufnehmen können. Damit ist ein Anstieg der Nitrate im Grundwasser bzw. Trinkwasser verbunden. Alles ganz legal. Gärreste aus Mais gehören nicht zum Wirtschaftsdünger und somit gelten auch keine Obergrenzen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die „Vermaisung" (Mais-Monokulturen) der Landschaft und damit verbunden eine Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt. Damit fehlen dann die Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln. Mittelfristig ist mit einer Zunahme von Maiskrankheiten und  -schädlingen auszugehen. Hier besteht die Gefahr, dass möglicherweise gentechnisch veränderter Mais zum Einsatz kommen wird. Probleme mit denen dann der  Feldnachbar zu kämpfen hätte!

Selbst der Koalitionsvertrag zwischen der CDU Hessen und Bündnis 90/ Die Grünen sieht die Biomasse zur Energiegewinnung vor. Allerdings steht hier Quantität statt Qualität im Fokus sowie der Erhalt der biologischen Vielfalt. Vorrangig sollen Abfall- und Reststoffe verwendet werden.

Nicht nachvollziehbar ist allerdings noch, dass der Anbau von Energiepflanzen stärker gefördert wird als der Ökolandbau. Dies stellt für die Entwicklung des Ökolandbaus eine massive Behinderung dar.

Unverständlich ist, dass bei der Förderung von Biogasanlagen die ökologischen Zusammenhänge nicht mit einbezogen wurden.

Alternative Pflanzen gibt es heute schon, nur diese sind nicht so „pflegeleicht" bzw. wirtschaftlich wie der Mais und passen nicht in die Renditeerwartungen der Beteiligten!

Verfasser: Michael Obermair, 22.08.2014

Leserbrief im Bergsträßer Anzeiger zu diesem Thema

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(Artikel: Starkenburger Echo, 06.08.2016)

Energie aus Gülle und Pflanzen
BIOGASANLAGE Bensheimer CDU-Fraktion informiert sich in Lorsch / Strom für 1000 Haushalte

BENSHEIM - (red/ü). Aus nachwachsenden Pflanzen und Rindergülle wird in der Biogasanlage in Lorsch elektrischer Strom und Wärme gewonnen. Mitglieder der Bensheimer CDU-Fraktion informierten sich während ihres Sommerprogramms gemeinsam mit Bürgermeister Rolf Richter über dieses Beispiel der Erzeugung von erneuerbarer Energie, berichtet die Union in einer Pressemitteilung.

17 Landwirte aus der Umgebung – auch aus Langwaden und Schwanheim – liefern einen Teil ihrer Ernte an die Biogasanlage. Der gehäckselte Mais wird zunächst in zwei großen Fahrsilos gelagert, jeden Tag werden davon 20 Tonnen verbraucht. Zum Schluss bleiben die Gärreste übrig, die als hochwertiger Dünger auf den Äckern ausgebracht werden.

Benachbarte Gärtnerei nutzt die Wärme

Im zwölf Meter hohen Fermenter entsteht das Biogas mit Methan, das anschließend ein Blockheizkraftwerk antreibt. Strom für 1000 Haushalte wird produziert, dies sind 2,9 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Eine benachbarte Gärtnerei nutzt die Wärme. Die thermische Leistung entspricht 300 000 Litern Heizöl und reicht aus, um künftig auch noch eine geplante Holztrocknungsanlage zu betreiben.

Bei ihrer Besichtigung erfuhren die Christdemokraten, dass nur beim Stillstand der Anlage – beispielsweise zur Wartung – das Methangas abgefackelt wird. Micha Jost von der Energiegenossenschaft Starkenburg und Landwirt Thomas Dewald erklärten, wie wichtig eine schnelle Reaktionszeit der Betreiber bei Problemen ist. Kostspielige Unterbrechungen der Energiegewinnung gilt es zu vermeiden. Deshalb halten sie wichtige Ersatzteile verfügbar, um langen Lieferzeiten vorzubeugen.

Keine Konkurrenz zur Nahrungsproduktion

Anlass für die Überlegungen zum Bau der Biogasanlage war die angeordnete Stilllegung von Ackerflächen, die jedoch noch zum Anbau nachwachsender Rohstoff genutzt werden durften. Es besteht somit keine Konkurrenz zur Nahrungsproduktion. Die Böden können also sinnvoll genutzt werden, nämlich für erneuerbare Energie, und das Landschaftsbild bleibt erhalten. Monokulturen mit Mais bestehen in der Region übrigens nicht.

Die Energiegenossenschaft Starkenburg hat die Anlage vor zwei Jahren übernommen, sie wurde 2009 erbaut. Ausschließlich mit Eigenkapital konnte die Finanzierung erfolgen, beteiligt sind fünf Landwirte und 150 Bürger.

Ziel ist, die Wertschöpfung in der Region zu halten, von der Anlieferung der Pflanzen über die Einspeisung in das Stromnetz bis hin zur Beteiligung von Privatpersonen, schreibt die CDU-Fraktion.

Anmerkung (Michael Obermair, 06.08.2016)

Gärreste als hochwertigen Dünger zu bezeichnen, zeigt die Ahnungslosigkeit der Politiker. Wäre tatsächlich ein ausgezeichneter Dünger, hätte der Hobby-Gärtner diesen schon für sich entdeckt. Ganz im Gegenteil. Die Rückstände in den Gärresten werden von den Pflanzen, hier Mais, nicht aufgenommen und setzen sich im Grundwasser ab. Um welche Bestandteile sich hier handelt, können Sie im o.g. Artikel nachlesen. Wer sich selbst ein Bild über die Monokulturen an der Bergstraße machen möchte, sollte sich einmal die Luft begeben. Empfohlen sei hier ein Segelflug. Die Heppenheimer und Bensheimer Segelflieger stehen hier bestimmt gerne zur Verfügung.


 
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